Netzwerken und Beziehungsmanagement

Netzwerken geht weit über das technische Verständnis hinaus und kann entscheidend für berufliche Erfolge sein. Dieser Artikel zeigt, wie man Beziehungen systematisch pflegt.

Dieser Artikel hat eine Lesedauer von 3 Minuten.

Netzwerken und Beziehungsmanagement

Beziehungen pflegen

Als ich vor 14 Jahren zum ersten Mal vom Begriff “Netzwerken” hörte, dachte ich als junger Programmierer, es ginge um Netzwerktechnik. Doch wie wir uns vorstellen können, befasst sich dieser Artikel nicht mit Netzwerkkabeln oder Switches, sondern mit dem Aufbau und der Pflege von Kontakten.

Damals hatte ich darauf wenig Interesse, doch in den letzten fünf Jahren habe ich erkannt, wie wichtig Netzwerken tatsächlich ist. Oft kann ein Kontakt mehr wert sein, als man zunächst denkt. Eine unscheinbare Person kann über drei Ecken mit jemandem aus einem Venture-Capital-Unternehmen befreundet sein und so der Schlüssel zu einer wertvollen warm Introduction werden.

Wie kann man effektiv Netzwerken und Beziehungsmanagement betreiben? Ich empfehle jedem, abhängig vom internen CRM-System der Firma, ein eigenes CRM-System zu erstellen. Dies kann so einfach sein wie ein Notizbuch, ein Google Contacts oder etwas komplexeres wie HubSpot. Wichtig ist, dass diese Daten unabhängig von deinem aktuellen Arbeitsplatz sind.

Dort teilt man seine Kontakte in Kategorien wie Top 10, Top 50 und Top 100 ein und evaluiert regelmäßig, wer in welche Kategorie gehört. Dieses systematische Vorgehen ermöglicht es, den Überblick über die eigenen Beziehungen zu behalten und sicherzustellen, dass die wichtigsten Kontakte regelmäßig gepflegt werden.

Top 10 Die Kontakte in der Top 10 Kategorie sind diejenigen, die für das berufliche Leben von größter Bedeutung sind. Mit diesen Personen sollte man regelmäßig und intensiv kommunizieren, um die Beziehung stark und positiv zu halten. Regelmäßige Treffen, persönliche Nachrichten und gemeinsame Projekte sind hier von hoher Relevanz.

Top 50 In der Top 50 Kategorie befinden sich Kontakte, die ebenfalls wichtig sind, aber nicht den gleichen hohen Stellenwert wie die Top 10 haben. Diese könnten ehemalige Kollegen oder Geschäftskontakte sein, mit denen man in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet hat. Hier ist es wichtig, regelmäßig Kontakt zu halten, etwa durch gelegentliche Nachrichten, Anrufe oder Einladungen zu Events.

Top 100 Die Top 100 Kategorie umfasst Kontakte, die nützlich sein können, aber nicht regelmäßig gepflegt werden müssen. Dazu gehören Personen welche potenziell für zukünftige Projekte oder Kooperationen relevant sein könnten. Es reicht, hin und wieder ein Lebenszeichen zu senden, etwa durch Weihnachts-E-Mails, Geburtstagsgrüße oder gelegentliche Updates auf sozialen Netzwerken.

Wenn wir jedoch die Person, die wir für unser Netzwerk benötigen, gar nicht kennen, wird das Ganze natürlich komplizierter. Ich werde niemandem etwas über persönliche Events erzählen, denn ich denke, wir alle wissen, dass diese Veranstaltungen sehr wichtig sein können und uns die Möglichkeit geben, wichtige Personen zu treffen. Das Problem bei solchen Events ist jedoch, dass ich oft nicht weiß, wer erscheinen wird. Wenn ich eine bestimmte Person ins Visier nehme, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sie beim nächsten Networking-Event anwesend ist. Daher müssen wir auf den bewährten Online-Weg zurückgreifen.

Hier haben wir einige Möglichkeiten. Wenn die Person eine Online-Präsenz hat, können wir damit beginnen, ihre LinkedIn-Posts zu kommentieren und Beiträge zu teilen, in denen diese Person oder ihr Unternehmen vorkommt. Wir können auch den traditionellen Weg über eine neue Verbindung auf LinkedIn gehen und die Person direkt anschreiben.

Aus meiner Erfahrung funktionieren die meisten Verbindungen besser, wenn ich sie zuerst ein wenig in den sozialen Medien aufgewärmt habe. Ein Kommentar hier, eine kleine Unterhaltung dort. Wichtig ist jedoch, dass man es nicht übertreibt, sonst wirkt man schnell wie ein Stalker.

Ein noch besserer Weg ist es, die Person zu einem Interview für den Blog oder zu einer Einladung in den Podcast einzuladen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gerne Personen solche Gelegenheiten wahrnehmen. Das Ziel ist es, kreativ zu werden und Wege sowie Möglichkeiten zu finden, um mit diesen Personen in Kontakt zu treten.

Zusätzlich zum Nutzen sozialer Medien und persönlicher Einladungen gibt es weitere Strategien, die beim Netzwerken hilfreich sein können. Eine davon ist das gezielte Besuchen von Fachkonferenzen und Messen. Diese Veranstaltungen bieten eine hervorragende Gelegenheit, Branchenexperten und potenzielle Geschäftspartner in einem professionellen Umfeld zu treffen. Man kann sich im Voraus über die Teilnehmerliste informieren und gezielt Gespräche mit interessanten Personen planen.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung von Follow-ups. Nach dem ersten Kontakt ist es wichtig, die Beziehung weiter zu pflegen. Ein freundlicher Dankesbrief oder eine kurze E-Mail nach einem Treffen können den Unterschied machen und zeigen, dass einem die Beziehung wichtig ist. Auch das regelmäßige Teilen relevanter Informationen oder Artikel kann helfen, den Kontakt aufrechtzuerhalten und zu vertiefen.

Schließlich sollte man immer offen für neue Begegnungen und Gelegenheiten sein. Netzwerken bedeutet nicht nur, strategisch wichtige Kontakte zu knüpfen, sondern auch, authentisch und interessiert auf Menschen zuzugehen. Man weiß nie, welche unerwarteten Möglichkeiten sich aus einem zufälligen Gespräch ergeben können.

Um sein Netzwerk zu erweitern, hilft es oft, disruptiv zu sein.

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