Digitales Marketing im Employer Branding für KMU

Employer Branding klingt nach einer Herausforderung für große Teams? Falsch gedacht! Mit den richtigen Tools und einer Prise Kreativität kann selbst ein kleines Team – oder sogar ein einzelner Marketeer – KMUs zur Talent-Magnet machen. Wie das funktioniert, erfährst du hier.

Dieser Artikel hat eine Lesedauer von 4 Minuten.

Digitales Marketing im Employer Branding für KMU

Die ersten Schritte

Sind wir ehrlich: Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fühlen sich beim Thema Employer Branding von großen Firmen erdrückt. Diese scheinen mit riesigen Budgets und professionellen Kampagnen den Markt zu dominieren. So entsteht schnell die Illusion, dass dieses Feld ausschließlich den Großkonzernen mit endlosen Marketing-Budgets vorbehalten ist.

Doch die Wahrheit ist: Weder braucht es eine Agentur mit 100 Mitarbeitenden, noch ein gigantisches Budget, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Oft reicht ein engagierter Marketeer oder ein kleines Team, das digitale Werkzeuge gezielt und effektiv einsetzt.

Employer Branding

Employer Branding ist in aller Munde, jedoch lebt nicht jeder das Employer Branding, sondern nutzt es oft nur als Keyword in der Hoffnung, Aufmerksamkeit zu generieren. Das Image als Arbeitgeber wird heute nicht mehr nur durch persönliche Empfehlungen geprägt, sondern vor allem durch den Online-Auftritt. Karriereseiten, Social-Media-Kanäle und Bewertungsplattformen wie Kununu oder Glassdoor sind oft die ersten Anlaufstellen für potenzielle Mitarbeiter. Ein starker digitaler Auftritt kann zum Gamechanger werden – gerade für KMUs, die oft regional und spezifisch rekrutieren.

Heutzutage sind die Tools, die früher nur Profis vorbehalten waren, für jeden zugänglich. Du brauchst keine Marketingagentur im Hintergrund, sondern oft nur einen Marketeer, der die gängigen Plattformen und Tools beherrscht. Social Media? Mit Canva lassen sich Posts in Minuten erstellen. Karriereseite? Websitebaukästen wie Squarespace, Jimdo oder Wix machen das Gestalten einfach und professionell – ganz ohne Programmierkenntnisse. Statistiken? Google Analytics liefert die Insights. Das bedeutet: Auch mit wenig Personal und Budget kannst du große Ergebnisse erzielen.

Nahbar und authentisch

Ob LinkedIn, Instagram oder TikTok: KMUs haben hier die Chance, sich von ihrer menschlichen Seite zu zeigen. Mitarbeiter-Testimonials, Einblicke in den Arbeitsalltag und interaktive Formate wie Q&A-Sessions können gezielt eingesetzt werden, um die Unternehmenskultur zu transportieren. Wichtig: Der Content muss nicht hochglanzpoliert oder auf Fernseh-Niveau produziert sein. Was zählt, ist Authentizität. Videos, die “relatable“ – also nahbar und sympathisch – sind, erzielen oft die beste Wirkung. Ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen oder ein spontanes Team-Interview kommen meist besser an als perfekt inszenierte Werbespots.

Ein KMU muss, gerade wenn es am Anfang steht, nicht auf allen Plattformen präsent sein. Es empfiehlt sich, sich auf 1–2 Kanäle zu konzentrieren, die die Zielgruppe wirklich nutzt. Im darauffolgenden Jahr kann dann schrittweise eine weitere Plattform hinzugefügt werden. Am besten startet man mit Plattformen, auf denen sich Content recyceln lässt. Zum Beispiel können TikTok-Videos auch auf Instagram gepostet werden. Auf LinkedIn hingegen sollte berücksichtigt werden, dass TikTok-Content dort nicht unbedingt gut ankommt.

Karriereseiten optimieren

Eine Karriereseite sollte mehr sein als nur eine Liste von Jobangeboten. Storytelling ist hier das Zauberwort: Erzähl die Geschichte deines Unternehmens, lass Mitarbeiter zu Wort kommen und biete multimediale Inhalte wie Fotos oder Videos. Tools wie Websitebaukästen ermöglichen dir, solche Seiten ohne technisches Know-how zu erstellen. Eine einfache Idee: Zeige in kurzen Videos, was dein Unternehmen ausmacht – vom Teamgeist bis zu spannenden Projekten. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, dass Interessierte einen authentischen Eindruck bekommen.

Expertenwissen teilen

KMUs können mit ehrlichem, authentischem Content punkten, der ihre Expertise unterstreicht. Blogbeiträge, Whitepaper oder Webinare zu branchenspezifischen Themen ziehen nicht nur potenzielle Kunden, sondern auch Talente an. Und hier gilt: Perfektion ist nicht das Ziel. Ein Blogbeitrag, der eine echte Geschichte erzählt, oder ein ehrliches Video-Interview mit Mitarbeitern hat oft mehr Wirkung als ein auf Hochglanz getrimmtes Werbevideo. Besonders effizient: Nutze bestehende Ressourcen! Interviews mit erfahrenen Mitarbeitenden oder Einblicke in spannende Projekte lassen sich ohne großen Aufwand erstellen und wirken oft sympathischer als aufwendig produzierte Inhalte. Interessante Arbeitsprozesse können den Zuschauern einen Einblick vermitteln. Auch ein lustiger Sketch in der Kaffeeküche kann Social-Media-Nutzer das Unternehmen näherbringen.

Praktische Tools

Während man früher für jeden einzelnen Aspekt des digitalen Marketings einen Spezialisten benötigte, gibt es heutzutage eine Vielzahl an Tools, die die Arbeit enorm erleichtern und oft schon in der kostenlosen Variante ausreichen.

  • Canva: Für schnelle und professionelle Grafiken, auch ohne Designer.
  • ChatGPT: Unterstützung bei der Erstellung von Texten, Social-Media-Posts oder Ideenfindung – spart Zeit und liefert Inspiration.
  • Hootsuite oder Buffer: Um Social-Media-Kampagnen effizient zu planen.
  • Google My Business: Für regionale Sichtbarkeit und eine bessere SEO-Performance.
  • Kununu: Nutze Bewertungen als Feedback und reagiere aktiv – Transparenz schafft Vertrauen.

Die KPIs im Blick

Erfolgreiches digitales Employer Branding ist datengetrieben. Klickzahlen, Social-Media-Reichweite und Bewerberzahlen sind nur einige der Indikatoren, die regelmäßig überprüft werden sollten. Moderne Dashboards und Tools erleichtern es, die wichtigsten Kennzahlen im Blick zu behalten. Dabei sollten wir uns nicht ausschließlich auf digitale KPIs konzentrieren, sondern auch die Anzahl der Bewerbungen oder die Quote erfolgreicher Bewerber berücksichtigen. Gerade für KMUs sind diese KPIs am Anfang oft greifbarer und entscheidend.

Fazit

Für KMUs ist digitales Marketing kein „Nice-to-have“, sondern ein Muss, um im Wettbewerb um Talente mitzuhalten. Inspiration kann man sich bereits an unzähligen Beispielen auf TikTok und Instagram holen. Wenn es um das Thema Budget geht, kann man auch gerne mal damit argumentieren, was Recruiter kosten. Der große Vorteil: Für dasselbe Budget bekommt man nicht nur neue Mitarbeiter, sondern auch eine stärkere Brand Awareness. Mit der richtigen Strategie, ein bisschen Kreativität und den passenden Tools kann ein einzelner Marketer bereits große Wirkung erzielen. Authentizität, relatable Content und eine clevere Nutzung digitaler Plattformen machen den Unterschied – und das alles mit einem überschaubaren Budget.

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