Schlagfertigkeit

In diesem Blogpost erfährst du, wie du Schlagfertigkeit in Gesprächen gezielt einsetzen können. Wir betrachten verschiedene Techniken. Lerne, wie du durch geschicktes Fragen und gezielte Reaktionen in herausfordernden Situationen souverän bleiben kannst.

Dieser Artikel hat eine Lesedauer von 3 Minuten.

Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit lernen

Wer ein guter Leader sein will, muss auch schlagfertig sein. Da Schlagfertigkeit nicht jedem in die Wiege gelegt ist, gibt es Techniken, die man sich aneignen kann. Bevor wir diese Techniken besprechen, betrachten wir kurz, wie Schlagfertigkeit definiert werden kann. Dabei fallen uns drei Aspekte ein:

  1. Schnell antworten, idealerweise innerhalb von 2-3 Sekunden.
  2. Spontanität.
  3. Treffend antworten.

Was einfach klingt, kann in bestimmten Situationen schwierig sein. Daher können wir folgende Techniken nutzen. Beginnen wir mit der:

Definitions-Technik:
Diese Technik zielt darauf ab, Zeit zu gewinnen, indem wir unseren Gesprächspartner um eine Definition bitten.

Beispiel:
“Das letzte Projekt war sehr schlecht/nicht erfolgreich.”

Mögliche Reaktionen:
“Was genau meinen Sie mit ‘schlecht’?”
“In welchem Aspekt war es nicht erfolgreich?”

Diese Technik ist relativ einfach und gibt uns Zeit, eine passende Antwort zu formulieren. Zudem fordern wir unseren Gesprächspartner auf, seine Aussage zu rechtfertigen. Es kann sogar passieren, dass der Gesprächspartner keine klare Definition liefern kann und das Gespräch vorzeitig endet.

Wenn ein Gespräch auf die emotionale Ebene abrutscht und Ihr Gesprächspartner Sie schlecht dastehen lassen möchte, können wir die Rückfragetechnik nutzen.

Beispiel:
“Sie sehen heute aber schon wieder ungepflegt aus. Könnten Sie sich nicht etwas angemessener anziehen?”

Mögliche Reaktionen:
“Wie meinen Sie das?”
“Was spielt das für eine Rolle, wie ich mich anziehe?”

Diese Technik hilft, die eigentliche Absicht hinter der Aussage des Gesprächspartners zu hinterfragen und gleichzeitig Zeit zu gewinnen, um überlegt zu reagieren.

Wenn ein Gespräch vollkommen eskaliert und in eine primitive Richtung abrutscht, wie es in manchen Unternehmen vorkommen kann, ist die Notbremsen-Technik nützlich.

Beispiel:
“Sie sind zu dumm für dieses Projekt.”
Etwas schwächer: “Sie haben nicht die Erfahrung für dieses Projekt.”

Mögliche Reaktionen:

  1. “Sie sind zu dumm für dieses Projekt”:
    “So reden Sie nicht mit mir.” (Dann sollten Sie aufstehen und den Raum verlassen.)

  2. “Sie haben nicht die Erfahrung für dieses Projekt”:
    “Bleiben wir auf der sachlichen Ebene und werden nicht persönlich.”

Diese Technik setzt klare Grenzen und zeigt, dass wir respektlosen Umgang nicht tolerieren.

Eine meiner Lieblingstechniken, die mir unzählige Male in Gesprächen geholfen hat, ist die Hilfe-Technik.

Beispiel:
“Dieser Programmiercode ist fürchterlich.”

Mögliche Reaktion:
“Hilf mir doch bitte: Was könnte ich tun, damit der Code aus deiner Sicht nicht mehr schlecht ist?”

Diese Technik ist aus mehreren Blickwinkeln gut. Wenn der Gesprächspartner nur Halbwissen hat, wird er regelrecht bloßgestellt und weiß keine Antwort. Dabei geht es nicht darum, sich über das Bloßstellen zu freuen, sondern einen Eckpfeiler für eine zukünftige Kommunikationsbasis zu schaffen. In Zukunft wird diese Person sich überlegen, ob sie eine unangemessene Aussage tätigt, die keinen Mehrwert für ein Projekt liefert. Andererseits kann es sein, dass die Person auf professioneller Ebene mehr weiß als ich, sich jedoch nicht gut ausgedrückt hat. In diesem Fall lerne ich etwas oder gewinne wertvolle Informationen. Ich habe in der Vergangenheit dieses Problem öfter in Verbindung mit Kunden gesehen, wenn große Unzufriedenheit oder falsche Erwartungen bei einem Projekt auftreten. Hier kann man gut die Kundenbedürfnisse herausfinden. Wenn aus diesem Artikel nur eine Technik hängen bleiben soll, dann bitte diese.

Kommen wir zu gefährlichen Techniken aus meiner Sicht: der Ironie-Technik.

Beispiel:
“Ihr Schreibtisch ist unaufgeräumt und dreckig.”

**Ironische **Beispiel:**
“Sie müssen erst mal meine Wohnung sehen.”

In den meisten Fällen lacht der Gegenüber und nimmt das Gespräch mit Humor auf. Diese Technik funktioniert gut, wenn man einem Thema ausweichen will, birgt aber immer die Gefahr, ins Lächerliche abzudriften. Wendet man diese Technik zu oft an, wird man schnell nicht mehr ernst genommen. Diese Technik bitte mit Bedacht nutzen! Ein guter Self-Leader sieht sich selbst niemals als lächerliche Person.Eine bessere Lösung ist es, die Ironie-Technik abzuschwächen und mit einer Aufforderung zu verbinden.

Beispiel:
“Ich hätte nicht gedacht, dass du das Projekt so gut managen kannst.”

Mögliche Reaktion:
“Es gibt viele Überraschungen im Leben, nicht wahr? Wenn du Tipps brauchst, wie man es auch gut hinbekommt, lass es mich wissen.”

Diese Technik kombiniert Humor mit Hilfsbereitschaft und bietet dem Gesprächspartner einen Mehrwert, ohne ins Lächerliche abzudriften.

Schlagfertigkeit ist eine Schlüsselkompetenz, die auch für das nächste Kapitel, nämlich die Meeting-Kultur, unerlässlich ist.

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