Handelskrieg: Wie sich Trumps Wirtschaftspolitik auf Investitionen in der DACH-Region auswirkt

Mit neuen Zöllen und geopolitischen Spannungen stellt sich die Frage: Bleibt amerikanisches Kapital eine verlässliche Finanzierungsquelle für die DACH-Region? Jetzt ist die Zeit, strategische Maßnahmen zu setzen. 💡

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Handelskrieg: Wie sich Trumps Wirtschaftspolitik auf Investitionen in der DACH-Region auswirkt

Die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der USA haben seit Jahrzehnten globale Auswirkungen. Doch mit Donald Trumps Wahlsieg bei der US-Präsidentschaft rücken protektionistische Maßnahmen, Handelszölle und geopolitische Spannungen erneut in den Fokus. Besonders die DACH-Region, die in den vergangenen Jahren von amerikanischen Venture-Capital-(VC)-Investitionen profitierte, könnte unter einer veränderten US-Politik leiden. Bereits 2024 waren zwei amerikanische VC-Fonds unter den zehn aktivsten Investoren in Deutschland, und Österreich erlebte 2021 ein Investment-Hoch durch US-Fonds. Doch wie nachhaltig sind diese Entwicklungen, wenn sich die geopolitischen Rahmenbedingungen erneut drastisch ändern?

Dass amerikanische VCs im europäischen Raum investieren, hat vielfältige Gründe:

Europa bietet attraktivere Bewertungen im Vergleich zum überhitzten US-Markt. Der Zugang zu hochqualifizierten, aber im internationalen Vergleich günstigeren Talenten macht die Region besonders interessant. Der europäische Binnenmarkt ermöglicht eine schnelle Skalierung innerhalb der EU.

Doch diese Faktoren könnten nun durch geopolitische Risiken und wirtschaftspolitische Eingriffe geschwächt werden. „Zoll ist das schönste Wort im Wörterbuch“ – so äußerte sich US-Präsident Donald Trump in einem Interview mit Bloomberg News im vergangenen Oktober. Was vor wenigen Monaten noch von einigen Experten belächelt wurde, ist im Februar 2025 Realität geworden.

Denn US-Präsident Trump hat am 1. Februar 2025 umfassende Zusatzzölle verhängt:

25 Prozent auf alle Importe aus Mexiko 25 Prozent auf alle Importe aus Kanada (mit Ausnahme von Energie-Importen wie Rohöl, Erdgas und Kohle: 10 Prozent) 10 Prozent auf alle Importe aus China

Die Frage, die wir uns nun stellen müssen: Folgt als Nächstes ein Zoll auf Investitionen?

Mögliche Chancen trotz Unsicherheiten Nicht alle Auswirkungen wären jedoch negativ. Eine protektionistische US-Politik könnte auch dazu führen, dass europäische Staaten ihre eigenen Finanzierungsstrukturen für Startups stärken. Bereits jetzt gibt es Bestrebungen, durch Fonds wie die European Innovation Council (EIC) Funds oder nationale Initiativen wie die KfW Capital in Deutschland alternative Finanzierungsquellen auszubauen.

Zudem könnten sich neue Märkte für europäische Startups eröffnen, wenn US-Unternehmen durch Handelsbarrieren eingeschränkt werden. So könnte sich eine verstärkte Zusammenarbeit mit asiatischen oder nahöstlichen Investoren als Alternative entwickeln.

Kurz gesagt: Es ist Zeit zu handeln.

Wir leben nicht mehr in einer Welt, in der wir auf die geopolitische Stabilität und Verlässlichkeit Amerikas vertrauen können. Jetzt ist der Moment gekommen, strategische Maßnahmen zu ergreifen – für Gründer:innen ebenso wie für Investor:innen. Das Schlüsselwort lautet: Vorbereitung.

Diversifizierung der Kapitalquellen: Europäische und asiatische Investoren gewinnen an Bedeutung. Anpassung der Geschäftsmodelle: Startups sollten geopolitische Risiken in ihre Expansionsstrategie einbeziehen. Politische Entwicklungen im Blick behalten: Eine stärkere europäische Eigenständigkeit in der VC-Finanzierung könnte entscheidend werden.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob die DACH-Region weiterhin auf amerikanisches Kapital setzen kann – oder ob es Zeit für eine neue Finanzierungsstrategie ist.