Trotz Mega-Reichweite scheiterte das Abo-Modell. Ende 2025 geht die erste App von Tech-YouTuber Marques Brownlee offline.

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Tech-YouTuber Marques Brownlee (MKBHD) gilt als einer der einflussreichsten Stimmen der Branche. Wenn er ein Smartphone zerlegt, schauen mehr als 20 Millionen Menschen zu. Doch sein eigenes App-Projekt scheitert. Panels, eine Wallpaper-App mit hochauflösenden Hintergründen, schließt Ende 2025.

Warum niemand für Hintergründe zahlt

Wallpapers sind für die meisten Nutzer ein kostenloses Gut. Bilder aus dem Web oder aus der eigenen Galerie sind nur einen Fingertipp entfernt. Panels verlangte hingegen 50 US-Dollar im Jahr oder 12 Dollar im Monat. Künstler beteiligten sich am Umsatz, doch kaum jemand wollte zahlen. Panels erreichte laut Marktdaten rund 900.000 Downloads und 95.000 Dollar Umsatz, zu wenig für ein nachhaltiges Abo-Modell. Diese Diskrepanz belastete das Projekt zunehmend. Die interne Struktur tat ihr Übriges.

Fehler im Produkt und im Prozess

Brownlee räumt ein, dass sein Team während der Entwicklung wechselte und dadurch entscheidende Kompetenzen fehlten. Seine Vision sei nicht umsetzbar gewesen. In einem nicht gelisteten YouTube-Video spricht er offen von Fehlern und falschen Annahmen. Panels blieb eine Nischenapp ohne klare Differenzierung. Allein die Prominenz des Gründers reichte nicht, um dauerhafte Nachfrage zu erzeugen. Damit rückte ein Ende in Reichweite. Und genau dieses kommt nun schneller als erwartet.

Wenn Scheitern transparent bleibt

Zum 31. Dezember 2025 stellt Panels den Betrieb ein. Nutzerinnen und Nutzer mit aktiven Jahresabos sollen Geld zurückbekommen, auf Wunsch auch früher. Nach dem Shutdown werden alle Daten gelöscht, der Quellcode soll öffentlich verfügbar sein. Brownlee versucht, aus dem Misserfolg einen konstruktiven Abschluss zu machen. Doch das Projekt hinterlässt eine klare betriebswirtschaftliche Botschaft.

Persönliche Meinung

Die Idee hinter Panels wirkt eher wie ein betriebswirtschaftlicher Wunschtraum als eine innovative App-Konzeption. Die Hoffnung, dass Herr Brownlee allein aufgrund seiner Bekanntheit ausreichend Abonnentinnen und Abonnenten gewinnt, überwog offenbar ein sorgfältiges Produktmanagement. Bildschirmhintergründe sind kein tragfähiges Geschäftsmodell. Es drängt sich der Eindruck auf, dass in der Planung niemand kritische Fragen stellte, getrieben vom HiPPO-Effekt, weil es um Marques Brownlee ging.